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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

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PSA-Wert für die Prostata

Dieser Artikel wurde von Dr. Simon Bokler veröffentlicht.
Dr. Bokler ist ein ausgewiesener Spezialist in der Diagnostik der Veränderungen der Prostata.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT der Prostata.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität, weshalb wir auf die Diagnostik der Prostata spezialisiert sind. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer auf die Prostata spezialisierte Radiologie durchführen sollten.

Was ist der PSA Wert?

PSA steht für "Prostata-spezifisches Antigen" und ist ein Protein, das fast ausschließlich in der Prostata gebildet wird.

Die Messung der PSA-Konzentration im Blut wird häufig zur Früherkennung oder Verlaufskontrolle von Prostataerkrankungen eingesetzt.

Eine erhöhte PSA-Konzentration kann ein Hinweis auf

Es ist wichtig zu beachten, dass ein erhöhter Wert nicht immer gleich auf Prostatakrebs hinweist.


PSA kann sowohl frei im Blut vorliegen (= fPSA) als auch an andere Blutproteine gebunden sein (= cPSA).
Werden beide Werte addiert, erhält man das Gesamt-PSA. Das Gesamt-PSA wird umgangssprachlich meist einfach als PSA-Wert bezeichnet.

Was kann man an dem PSA Wert erkennen

Ein erhöhter PSA-Wert im Blut kann auf verschiedene Erkrankungen oder Zustände hinweisen:

  • Erkrankungen
    • Prostatakrebs
      Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Männer mit einem erhöhten PSA-Wert auch Prostatakrebs haben.
    • Benigne Prostatahyperplasie (= BPH)
      BPH ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die bei vielen älteren Männern auftritt. Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf BPH sein.
    • Prostatitis
      Eine Entzündung der Prostata kann zu einem erhöhten PSA-Wert führen.
  • Zustände
    • Medikamente
      Einige Medikamente wie Finasterid oder Dutasterid, die zur Behandlung von BPH eingesetzt werden, können den PSA-Wert senken und die Erkennung von Prostatakrebs erschweren.
    • Eingriffe an der Prostata
      Eingriffe an der Prostata wie Biopsie, Zystoskopie oder transurethrale Resektion der Prostata können einen Anstieg des PSA bewirken.
    • Manipulationen
      Druck und Bewegungen des Beckenbodens können ebenfalls einen Anstieg des PSA verursachen. Darunter fällt auch das Radfahren unmittelbar vor der Blutabnahme.
    • Alter 
      Mit zunehmendem Alter steigt der PSA-Wert meist an.

PSA Wert - Alterstabelle

Die PSA-Alterstabelle gibt den Normwert für Männer in verschiedenen Altersgruppen an.
Diese Werte werden in der Medizin oft als alterskorrigierte Werte bezeichnet.

Der Grund dafür ist, dass der PSA-Wert mit zunehmendem Alter natürlicherweise ansteigt, auch wenn keine Erkrankung vorliegt.

40 bis 49 Jahre: unter 1,4 ng/ml

50 bis 59 Jahre: unter 2,0 ng/ml

60 bis 69 Jahre: unter 3,1 ng/ml

70 bis 79 Jahre: unter 4,1 ng/ml

Ab welchem PSA Wert wird es kritisch

Der PSA-Wert variiert stark von Mann zu Mann, so dass es keinen kritischen Grenzwert gibt.

  • Leicht erhöhte Werte (4-10 ng/ml) können auf eine Prostataerkrankung hinweisen.
    Meistens handelt es sich dabei um eine gutartige Vergrößerung der Prostata.
     
  • Stark erhöhte Werte von über 10 ng/ml erhöhen die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms. Dennoch ist dies kein sicheres Zeichen, so dass weitere Untersuchungen folgen sollten.

Es ist auch immer von Vorteil, einen früheren Wert zu kennen. Erhöhte Werte ohne Erkrankung sind nicht selten. Steigt der PSA-Wert jedoch innerhalb kurzer Zeit stark an, ist dies verdächtig.

Das erhöht den PSA Wert

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die den PSA-Wert erhöhen. Im Folgenden sind einige Möglichkeiten aufgeführt:

  • Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
    BPH ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die vor allem bei älteren Männern auftritt.
  • Prostatitis
    Eine Entzündung oder Infektion der Prostata kann zu einem Anstieg des PSA-Wertes führen.
  • Alter
    Der PSA-Wert steigt mit zunehmendem Alter.
  • Geschlechtsverkehr
    Eine Ejakulation kann in vielen Fällen zu einem Anstieg des PSA-Wertes führen.
  • Verletzungen der Prostata
    Ein Trauma oder eine Verletzung der Prostata, z.B. nach einer Prostatabiopsie, kann den PSA-Wert vorübergehend erhöhen.
  • Prostatakrebs
    Prostatakrebs kann den PSA-Wert erhöhen, da sich die Prostatazellen vermehren und deutlich mehr PSA produzieren und ins Blut abgeben.
  • Radfahren
    Längeres Radfahren kann zu einem vorübergehenden Anstieg des PSA-Wertes führen.
  • Rauchen
    Rauchen kann nachweislich zu einer leichten Erhöhung des PSA-Wertes führen. Außerdem erhöht es die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken.
  • Stress
    Stress kann sich ebenfalls negativ auf den PSA-Wert auswirken und diesen erhöhen.
  • Übergewicht
    Auch Übergewicht kann den PSA-Wert erhöhen.

Krankheiten, die den PSA Wert erhöhen

Im Wesentlichen gibt es 3 Erkrankungen, die mit einem erhöhten PSA-Wert einhergehen:

  • Benigne Prostatahyperplasie
    Die benigne Prostatahyperplasie (= BPH) wird auch als gutartige Prostatavergrößerung bezeichnet. Diese Erkrankung betrifft vor allem Männer im höheren Lebensalter und beeinträchtigt in den meisten Fällen das Leben der Patienten nicht. Wenn Beschwerden auftreten, sind es meist Probleme beim Wasserlassen. Durch das vermehrte Zellwachstum ist meist auch der PSA-Wert im Blut erhöht.
  • Prostatakarzinom
    Das Prostatakarzinom ist eine Entartung von Prostatazellen mit vermehrtem Wachstum. Der Mediziner spricht auch von einem bösartigen Tumor. Bei dieser Erkrankung ist das PSA meist stark erhöht. Das Prostatakarzinom sollte möglichst früh erkannt werden.
  • Prostatitis
    Die Prostatitis beschreibt eine Entzündung der Prostata, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Dazu gehören virale Infektionen, bakterielle Infektionen, Verletzungen der Prostata oder Autoimmunerkrankungen.

Kann Alkohol den PSA Wert erhöhen?

Einmaliger Alkoholkonsum erhöht den PSA-Wert nicht.

Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, darunter auch Prostatakrebs. Bei Prostatakrebs ist der PSA-Wert in der Regel erhöht.

Das erniedrigt den PSA Wert

Es gibt viele Faktoren, die die Ausschüttung oder Produktion von PSA verringern.
Zu diesen Faktoren gehören:

  • Prostatektomie
    Bei einer Prostatektomie wird die Prostata ganz oder teilweise entfernt. Dadurch kann der PSA-Wert vor allem langfristig gesenkt werden.
  • Strahlentherapie
    Eine Bestrahlungstherapie zur Behandlung des Prostatakarzinoms kann den PSA-Wert senken, indem sie die (Krebs-)Zellen abtötet.
  • Entzündung
    Entzündungen in der Prostata können den PSA-Wert sowohl senken als auch erhöhen, da die Produktion von PSA durch die Prostatazellen erhöht oder verringert werden kann.
  • Medikamente
    Einige Medikamente zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung wie Finasterid, Dutasterid oder Alfatradiol können den PSA-Wert senken.
  • Ernährung
    Einige Studien haben gezeigt, dass auch die Ernährung einen Einfluss auf den PSA-Wert haben kann. Es wird vermutet, dass z.B. grüner Tee, Soja und Brokkoli den PSA-Wert senken.

Welche Bedeutung hat der PSA Wert bei Prostatakrebs

Der PSA-Test kann helfen, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen, bevor die ersten spürbaren Symptome auftreten.

Ein erhöhter PSA-Wert allein reicht jedoch nicht aus, um ein Prostatakarzinom (= Prostatakrebs) zu diagnostizieren. Einem deutlich erhöhten PSA-Wert sollte

  • eine Biopsie,
  • eine transrektale Ultraschalluntersuchung oder
  • eine andere bildgebende Untersuchung

folgen.

Insbesondere ein rascher Anstieg des PSA-Wertes innerhalb weniger Monate deutet auf eine bösartige Entwicklung hin. Allerdings ist nicht bei jedem Patienten mit Prostatakrebs der PSA-Wert erhöht.

In jedem Fall sollten aber auch andere Erkrankungen und Umstände, die zu einer Erhöhung des PSA-Wertes führen, ausgeschlossen werden.

Welchen Wert hat der PSA Wert nach einer Prostataentfernung?

Nach einer Prostatektomie kann der PSA-Wert zunächst ansteigen. Dies kann auf die Schädigung und Manipulation des übrigen Gewebes zurückzuführen sein.

In der Regel sinkt der PSA-Wert jedoch relativ schnell und sollte im Vergleich zu vorher deutlich niedriger, wenn nicht sogar gleich Null, sein.

Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um einen erneuten Anstieg des PSA-Wertes frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls eine weitere Therapie einzuleiten.

Ein erneuter Anstieg nach der Entfernung der Prostata bei einem Karzinom kann auf ein neues Wachstum von Krebszellen hinweisen. Der PSA-Wert dient als Verlaufsparameter nach einer Prostatakrebsbehandlung.

Wodurch kann eine PSA-Wert nach einer Prostataentfernung steigen?

Bei einer Prostataentfernung (= Prostatektomie) werden die Prostata und das umliegende Gewebe gereizt, so dass die Prostatazellen vermehrt PSA ins Blut abgeben. Der PSA-Wert steigt dadurch an.

Dieser Effekt tritt vor allem dann auf, wenn die Prostata nur teilweise entfernt wird. Im Laufe der Zeit sollte der PSA-Wert aber wieder sinken und langfristig niedriger sein als zuvor. 

Außerdem ist es möglich, dass nicht alle Krebszellen entfernt wurden. Die entarteten Zellen können dann wieder wachsen und den PSA-Wert (meist nach einigen Wochen) wieder ansteigen lassen.

Wann sollte man ein MRT der Prostata durchführen?

In einigen Fällen kann eine Magnetresonanztomographie (= MRT) der Prostata erforderlich sein. Ein MRT der Prostata kann in folgenden Fällen von Nutzen sein:

  • Diagnostik
    Bei Verdacht auf Prostatakrebs kann ein MRT der Prostata durchgeführt werden, um festzustellen, ob sich im MRT typische Veränderungen zeigen, die den Verdacht bestätigen und Aussagen über die Größe und evtl. Kapselinfiltration können getroffen werden. 
  • Verlaufskontrolle bei Prostatakrebs
    Wenn bei einem Mann bereits Prostatakrebs diagnostiziert wurde, kann eine MRT-Untersuchung der Prostata durchgeführt werden, um das Wachstum und die Ausbreitung des Krebses im Körper zu überwachen.
  • Planung der Behandlung
    Wenn eine Prostatabiopsie oder eine Prostatektomie geplant ist, kann eine MRT-Untersuchung zur Bestimmung der genauen Lage des Tumors und zur Planung des Eingriffs durchgeführt werden.
  • Bei unklaren Befunden
    Wenn der PSA-Wert erhöht ist, aber keine eindeutige Ursache gefunden werden kann, kann eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden. Damit können mögliche Veränderungen oder Erkrankungen der Prostata ausgeschlossen oder bestätigt werden.

Die Entscheidung, ob eine MRT-Untersuchung in Ihrem Fall notwendig ist, wird von einem erfahrenen Arzt getroffen.