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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

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Vorsorge gegen Prostatakrebs

Dieser Artikel wurde von Dr. Simon Bokler veröffentlicht.
Dr. Bokler ist ein ausgewiesener Spezialist in der Diagnostik der Veränderungen der Prostata.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT der Prostata.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität, weshalb wir auf die Diagnostik der Prostata spezialisiert sind. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer auf die Prostata spezialisierte Radiologie durchführen sollten.

Warum sollte man eine Vorsorge gegen Prostatakrebs machen?

Das Prostatakarzinom ist eines der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland.

Die Zahl der Neuerkrankungsrate bei deutschen Männern beträgt ca. 70.000 pro Jahr.

Es ist aus diesem Grund besonders wichtig, ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich zur urologischen Vorsorgeuntersuchung zu gehen, um ein eventuell vorhandenes Prostatakarzinom früh zu erkennen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

Wie sinnvoll ist eine Vorsorge auf Prostatakrebs?

Zusammen mit der Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs stellt die Prostatavorsorge eine der sinnvollsten Untersuchungen dar.

  • Man hat herausgefunden, dass das Prostatakarzinom eines der am besten zu behandelnden Karzinome ist, wenn es denn früh entdeckt wird.
    So hat man bei einer schnell eingeleiteten Behandlung einen sehr gute Heilungschance.
     
  • Übersieht man aber ein Karzinom der Prostata und geht erst zum Arzt, wenn es zu Beschwerden kommt, so kann es bereits zu einer Metastasierung gekommen sein, die ebenfalls sehr schwer ist zu behandeln.

Die Lebenserwartung reduziert sich bei einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom deutlich.

Des Weiteren stellt die Vorsorgeuntersuchung der Prostata ein recht einfaches Verfahren dar, um Auffälligkeiten der Prostata zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Die Tast-, und Blutuntersuchung mit der Ermittlung des PSA-Wertes reichen in den meisten Fällen bereits aus, um  Auffälligkeiten der Prostata zu erkennen und entsprechende weiterführende Schritte einzuleiten. 

Welcher Arzt betreibt diese Vorsorge?

Die Prostatavorsorge wird durch den Hausarzt oder aber den Urologen durchgeführt. 

Der Urologe ist ein Facharzt für Erkrankungen des Harntrakts und der männlichen Geschlechtsorgane, einschließlich der Prostata.

Bei der Vorsorgeuntersuchung führt der Urologe eine rektale Untersuchung durch, um

  • die Größe,
  • Beschaffenheit und
  • eventuelle Veränderungen der Prostata zu überprüfen.
  • Zusätzlich kann ein PSA-Test durchgeführt werden

Bei Bedarf kann der Urologe weitere Untersuchungen wie eine Biopsie veranlassen, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Ab wann sollte man Vorsorge betreiben?

Ist in der Familie noch kein Prostatakarzinom aufgetreten, so sollte die Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr durchgeführt werden.

Die Vorsorge sollte einmal im Jahr durchgeführt werden.

Wenn in der Familie bereits ein Prostatakarzinom (Verwandter ersten Grades) aufgetreten ist, sollte mit der Vorsorgeuntersuchung bereits mit dem 40. Lebensjahr begonnen werden.
Auch hier sollte die Vorsorgeuntersuchung jedes Jahr durchgeführt werden.

So häufig sollte man eine Vorsorge auf Prostatakrebs machen

Ab dem 45. Lebensjahr sollte man eine Prostatavorsorge jedes Jahr durchführen lassen.

Wenn bereits in der Familie (Vater oder Bruder) ein Prostatakarzinom aufgetreten ist, sollte man bereits ab dem 40. Lebensjahr mit dem gleichen Abstand die Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.

Das bekommen Sie als gesetzlich Versicherter

Für einen gesetzlich Versicherten ab 45 Jahren zahlt die Krankenkasse die Vorsorge gegen ein Prostatakarzinom einmal im Jahr in Form einer rektalen Tastuntersuchung.

Hier kann der Behandler tasten, ob die Prostata vergrößert ist und auch ob sich die Oberfläche der Prostata glatt oder höckerig anfühlt. Zweiteres wäre auffällig und könnte auch mal für ein Prostatakarzinom sprechen. Mit der alleinigen Tastuntersuchung wäre aber eine sichere Vorsorgeuntersuchung noch nicht vollständig.

So sollte man ggfs. auch

  • eine Ultraschalluntersuchung der Prostata durchführen lassen und auch
  • eine Bestimmung des PSA-Tumormarkers im Blut.

Beide Maßnahmen sind sinnvoll, werden aber nicht von jeder gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Der PSA-Test selbst kostet etwa 25 Euro, die Ergebnisbesprechung mit dem Urologen oder Hausarzt auch noch ungefähr 20 Euro.

Diese weiteren Tests als Vorsorge gegen Prostatakrebs gibt es

Sinnvolle Tests, die ein Prostatakarzinom aufdecken können, sind in jedem Fall

  • eine Ultraschalluntersuchung der Prostata, die entweder vom Bauch oder aber durch den Enddarm durchgeführt werden kann und die Prostata genau darstellt und eventuell wachsende Tumore aufzeigt.
  • Ein weiterer wichtiger Test ist die Ermittlung des prostataspezifischen Antigens (PSA), dessen Anstieg auch für ein wachsendes Karzinom in der Prostata sprechen könnte. 

PSA-Wert

Der PSA-Wert, der auch als prostataspezifisches Antigen bezeichnet wird, ist ein wichtiger Tumormarker, dessen Anstieg im Blut für ein Karzinom sprechen könnte.

Es gibt selten ein Prostatakarzinom, das keinen PSA-Anstieg verursacht, es gibt aber zahlreiche andere Ursachen, weshalb es zu einem PSA-Anstieg geben kann.

Zu nennen wären auch Entzündungen der Prostata, die oftmals auch einen PSA-Anstieg verursachen können.

Ein PSA-Wert

  • unter 3 gilt oft als unauffällig.
  • zwischen 3 und 5 sollten ggfs. engmaschig kontrolliert werden, damit man eine Tendenz erkennen kann, ob der PSA Wert ansteigt oder es sich um eine Schwankung handelt.
  • über 8 sollten in jedem Fall zeitnah abgeklärt werden.
    Hier würde dann eine entsprechende Ultraschalluntersuchung und ggfs. auch Biopsie notwendig werden, die klären soll, ob es sich um ein Karzinom handelt, welches zu der PSA-Erhöhung geführt hat.

Ultraschall der Prostata

Der Ultraschall der Prostata ist eine gute Möglichkeit,

  • die Größe,
  • Struktur und auch
  • die Konsistenz

der Prostata zu beurteilen.

Man kann die Ultraschalluntersuchung der Prostata, wie gewohnt, mit einem normalen Ultraschallkopf vom Bauch her machen oder aber auch mit einer speziellen Sonde über den Enddarm. Diese über den Enddarm durchgeführte Ultraschalluntersuchung ist noch viel genauer und kann die Struktur und auch entsprechende Tumore zur Darstellung bringen.

MRT der Prostata

MRT-Untersuchungen kann man auch von der Prostata durchführen.

Im Allgemeinen wird ein MRT nicht in der normalen Vorsorgeuntersuchung durchgeführt.

  • Bei speziellen Fragestellungen der Größe und der Form oder
  • wenn man einen Verdacht auf einen Tumor hat, kann man zur weiteren Abklärung eine MRT-Untersuchung der Prostata durchführen.
  • Auch wenn die Tastuntersuchung einen nicht eindeutigen Befund gebracht hat, kann man ein MRT der Prostata durchführen.

Zur Ermittlung der Größe und des Wachstums eines Karzinoms in der Prostata eignet sich ein MRT besonders gut, da praktisch alle Gewebe der Prostata beurteilt werden. Daneben können auch Gefäße und Nerven sowie auch Blutgefäße durch eine MRT-Untersuchung gut dargestellt werden.

Wann sollte man eine Biopsie machen?

Keine Indikation für eine Biopsie liegt vor, wenn

  • ein alleiniger auffälliger Tastbefund vorliegt. Hier kann man diesen erst einmal verifizieren, anhand einer
    • Ultraschalluntersuchung oder 
    • MRT-Untersuchung
  • ein einmalig erhöhter PSA-Wert zwischen 3 und 5 vorliegt. Hier kann zunächst erst einmal
    • eine Verlaufskontrolle der Blutwerte durchgeführt werden,
    • die zeigen soll, ob eine aufsteigende Tendenz vorhanden ist.

Indikationen für ein Biopsie:

  • Bei einem auffälligen Tastbefund und/oder einer deutlichen PSA-Erhöhung sollte man eine Biopsie in Erwägung ziehen.
     
  • Bei einer aufsteigenden Tendenz von erhöhten PSA-Werten bei der Verlaufskontrolle von Blutwerten. Ist ein Anstieg bei der Kontrolle nach 4-6 Wochen erfolgt, so muss in jedem Fall eine weitere Abklärung, ggfs. Biopsie durchgeführt werden.
     
  • Stellt sich der erst abgenommene PSA-Wert bereits über 6 dar, so sollte ggfs. zeitnah eine Abklärung zum Beispiel durch
    • ein MRT oder dann
    • eine Biopsie erfolgen, die zeigen soll, ob die Ursache der PSA-Erhöhung ein Karzinom ist.
       
  • Ist in der Tastuntersuchung der Prostata eine auffällige Stelle getastet worden, die sich dann im Ultraschall auch bestätigen ließ, sollte ebenfalls eine Biopsie dieser Stelle durchgeführt werden.

Die Biopsie wird durch den Enddarm mittels Ultraschallkontrolle durchgeführt. Es werden mehrere Stanzbiopsien entnommen und diese zur histologischen Begutachtung ins Labor geschickt. Nach etwa einer Woche liegen dann die endgültigen Ergebnisse vor und lassen eine Beurteilung zu, ob es sich um ein Prostatakarzinom handelt.

 

Nach einer entsprechenden Behandlung des Karzinoms

  • sollte sich der Patient dann in eine entsprechende, regelmäßige Nachsorge begeben.
  • Hier sind weitere Biopsien in aller Regel nicht mehr notwendig,
  • es sei denn, in der Ultraschalluntersuchung der Nachsorgen würden sich erneut suspekte und tumorähnliche Bereiche darstellen lassen.
  • In diesem Fall sollte ggfs. eine Biopsie erneut erfolgen, die zeigen soll, ob es sich erneut um ein Karzinom handelt.

Viele Menschen haben Vorbehalte gegen Prostatabiopsien. Der vorgebrachte Hauptgrund ist die Verschleppungen von Tumorzellen durch die Biopsie. Obgleich man diese Sorge nicht gänzlich ausschließen kann, muss man das Alleinstellungsmerkmal der Stanzbiopsie zur hundertprozentigen Sicherung des Befundes sehen. Ein anderer sicherer Beweis eines Karzinoms existiert nicht.