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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

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Prostataadenom

Dieser Artikel wurde von Dr. Simon Bokler veröffentlicht.
Dr. Bokler ist ein ausgewiesener Spezialist in der Diagnostik der Veränderungen der Prostata.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT der Prostata.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität, weshalb wir auf die Diagnostik der Prostata spezialisiert sind. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer auf die Prostata spezialisierte Radiologie durchführen sollten.

Was ist ein Prostataadenom?

Das Prostataadenom (= benigne Prostata-Hyperplasie/BPH) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata-Zellen, die vor allem bei Männern im höheren Lebensalter auftreten kann.
Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse, die unterhalb der Harnblase liegt und die Harnröhre umgibt. Sie ist u.a. für die Produktion von Samenflüssigkeit zuständig.
Wenn sich die Prostata vergrößert, kann dies zu Problemen beim Wasserlassen führen.
Ein Prostataadenom kann auf die Harnröhre drücken und den Harnfluss behindern, was zu Problemen wie z.B.

  • häufigem Harndrang
  • schwachem Harnstrahl
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
    und
  • unvollständiger Blasenentleerung

führen kann. In der Regel bleibt das Prostataadenom gutartig und entartet nur in sehr seltenen Fällen zu einem Prostata-Adenokarzinom (Prostatakrebs).
In vielen Fällen erfolgt die Therapie lediglich durch konservative oder medikamentöse Therapie. Nur in wenigen Fällen muss chirurgisch vorgegangen werden.

Ursachen

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Prostataadenom sind noch nicht vollständig verstanden und erforscht. Dennoch gibt es einige begünstigende Faktoren, die mit einer gutartigen Prostata-Hyperplasie einhergehen.

  • Alter
    Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einem Prostataadenom zu erkranken.
  • Genetische Veranlagung
    Es wurde ein Zusammenhang zwischen genetischen Veranlagungen und einem Prostataadenom nachgewiesen.
  • Hormonelle Veränderung
    Vor allem erhöhte Konzentrationen des Geschlechtshormons Testosteron werden in Verbindung gebracht mit dem Prostataadenom.
  • Rauchen
    Rauchen ist ein Risikofaktor für ein Prostataadenom.
  • Übergewicht und ungesunde Ernährung
    Übergewicht und eine ungesunde Ernährung erhöhen ebenfalls das Risiko.
  • Weitere Erkrankungen
    Einige Erkrankungen, wie z.B. Diabetes Mellitus, Bluthochdruck und eine chronische Entzündung der Prostata, können das Erkrankungsrisiko erhöhen.

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Prostataadenom?

Ein Prostataadenom kann bei verschiedenen Patienten unterschiedliche Symptome hervorrufen. Einige dieser Symptome sind:

  • Häufiges Wasserlassen
    Ein Hinweis auf ein Prostataadenom kann häufiges Wasserlassen sein, vor allem in der Nacht.
  • Probleme beim Wasserlassen
    Ein Prostataadenom kann die Harnröhre verengen und das Wasserlassen erschweren, z.B. durch einen schwächeren Harnstrahl oder einen plötzlichen Stopp des Urinflusses.
  • Schmerzen beim Wasserlassen
    Bei einem fortgeschrittenen Prostataadenom kann das Wasserlassen schmerzhaft sein.
  • Restharn
    Ein Prostataadenom kann dazu führen, dass nach dem Wasserlassen Urin in der Blase verbleibt, was zu einem unvollständigen Entleerungsgefühl und einem erhöhten Infektionsrisiko führen kann.
  • Harninkontinenz
    Ein fortgeschrittenes Prostataadenom kann zu unkontrolliertem Harnverlust führen.
  • Schmerzen im unteren Rücken oder in der Leistengegend
    Manche Männer mit einem Prostataadenom haben Schmerzen im unteren Bereich des Rückens, in der Leistengegend oder im Bereich zwischen Damm und Rektum.
  • Schwierigkeiten beim Starten des Harnflusses
    Manche Männer mit einem Prostataadenom haben Schwierigkeiten, den Harnfluss zu starten.
  • Blut im Urin
    In seltenen Fällen kann ein Prostataadenom auch Blut im Urin verursachen.
  • Harnverhalt
    In schweren Fällen kann ein Prostataadenom dazu führen, dass ein Mann nicht mehr urinieren kann, was als Harnverhalt bezeichnet wird und einen medizinischen Notfall darstellt.

Harndrang durch eine vergrößerte Prostata

Harndrang beschreibt das Gefühl einer vollen Blase mit dem Bedürfnis des Wasserlassens. Der Körper signalisiert damit, dass die Blase voll ist und der Urin ausgeschieden werden muss. Dies passiert meist ab einer Füllung der Blase von circa 50%, aber kann jedoch von Mensch zu Mensch variieren. Tritt dieses Gefühl bereits bei geringer Basenfüllung auf oder häufiger als normal, so spricht man vom vermehrten Harndrang.

Vermehrter Harndrang kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.
Beispielsweise kann

  • die dauerhafte Aufnahme von großen Flüssigkeitsmengen
  • der Konsum harntreibender Getränke wie Kaffee oder Alkohol
  • Diabetes mellitus
  • Diabetes insipidus
  • eine Blaseninfektion
  • eine überaktive Blase
    oder
  • ein Prostataadenom

zu vermehrtem Harndrang führen.

Schmerzen an der Prostata

Erkrankungen der Prostata können Schmerzen hervorrufen. Meist treten die Schmerzen in der Tiefe der Dammregion gelegen auf. Aber auch Schmerzen im Unterbauch, dem Hodensack oder dem Penis (meist Stechen oder Brennen) können auf eine Prostata-Erkrankung hinweisen.

Die Ursachen sind vielfältig.
Mögliche Ursachen können sein:

  • Entzündungen der Prostata (= Prostatitis)
  • Gutartige Prostata-Hyperplasie (= Prostataadenom)
  • Prostata-Krebs (= Prostatakarzinom)
  • Verletzungen im Bereich des Beckens, z.B. durch einen Sturz auf das Becken oder die Hüfte
  • Muskelverspannungen im Bereich des Beckenbodens
  • Nervenschädigungen (= neuropathischer Schmerz)

Abschwächung des Harnstrahls

Als Abschwächung des Harnstrahls bezeichnet man die pathologische Veränderung des Harnflusses beim Mann, bei der der Harnstrahl beim Wasserlassen schwächer oder langsamer als gewöhnlich ist.
Es kann auch zu einer Unterbrechung des Urinstrahls oder nur zu einem Tröpfeln des Urins kommen.
Dieses Symptom kann auf

  • eine vergrößerte Prostata
  • eine Harnwegsinfektion
    oder
  • eine andere Erkrankung der Harnwege

hinweisen.

Weitere mögliche Ursachen sind

  • eine Prostatitis (= Entzündung der Prostata)
  • eine Urethrastriktur (= Verengung der Harnröhre)
    oder
  • neurologische Erkrankungen.

Diagnose

Die Diagnose eines Prostataadenoms ist ein wichtiger Schritt zur Behandlung von Symptomen und möglichen Komplikationen.
Es gibt verschiedene Methoden, die von Ärzten angewendet werden, um ein Prostataadenom zu diagnostizieren.

Die Anamnese ist der erste Schritt bei der Diagnose eines Prostataadenoms.
Der Arzt fragt den Patienten nach Symptomen wie häufigem Wasserlassen, schwachem Harnstrahl, Nachtröpfeln und Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen. Eine detaillierte Anamnese ist wichtig, um die Symptome richtig zu interpretieren und die Verdachtsdiagnose zu stellen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die körperliche Untersuchung. Dabei untersucht der Arzt die Harnblase auf eine mögliche Vergrößerung und tastet die Prostata durch den Anus ab. Eine vergrößerte Prostata lässt sich in den meisten Fällen gut tasten. Bei der digital rektalen Untersuchung (= DRU) beurteilt der Arzt die Größe, Konsistenz und eventuelle Verhärtungen der Prostata.

Eine weitere wichtige Untersuchungsmethode zur Diagnose eines Prostataadenoms ist die Ultraschalluntersuchung. Durch das Ultraschallen der Harnblase kann eine Restharnbestimmung erfolgen. Bei sehr großen Restharnmengen wird meist zusätzlich eine Sonographie der Niere durchgeführt, um eine Hydronephrose (= Harnstauniere) auszuschließen.
Die transrektale Sonographie dient der Größenbestimmung und der groben Gewebsbeurteilung der Prostata. Bei unklarem Ultraschallbefund sollte eine MRT der Prostata oder eine histologische Abklärung mittels Biopsie.

Laborchemische Untersuchungen (Laborwerte) wie

  • Retentionswerte (Kreatinin, Harnstoff)
  • Elektrolyte (Minaralsalze)
    und
  • prostataspezifisches Antigen (= PSA)

werden ebenfalls durchgeführt, um die Nierenfunktion und die PSA-Konzentration im Blut zu überprüfen. Dies kann die Diagnose eines Prostataadenoms stützen

Ein weiterer wichtiger Test zur Beurteilung der Funktion der ableitenden Harnwege ist die Uroflowmetrie. Dabei wird die maximale Harnflussgeschwindigkeit gemessen.

Wie kann man ein Prostataadenom von Prostatakrebs unterscheiden?

Um den ein Prostataadenom von einem Prostatakarzinom zu unterscheiden, gibt es verschiedenen Untersuchungsmöglichkeiten, die heutzutage zum Einsatz kommen:

  • Digitale rektale Untersuchung (DRU)
    Bei der DRU wird die Prostata mit dem Finger durch den Enddarm abgetastet. Auf diese Weise ist eine Beurteilung der Größe, Konsistenz und Oberflächenbeschaffenheit der Prostata möglich. Ein Adenom der Prostata fühlt sich in der Regel rund und elastisch an, während ein Prostatakarzinom sich eher hart oder knotig anfühlt.
  • Bildgebende Verfahren
    Bildgebende Verfahren wie die transrektale Sonographie (TRUS) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) können eingesetzt werden, um die Prostata genauer zu beurteilen und nach möglichen Metastasen zu suchen oder die Infiltration in umliegende Gewebe zu beurteilen.
    Um die Prostata mit dem MRT zu untersuchen können, braucht man eine MRT mit höher Auflösung (3 Tesla) und einen für die MRT Untersuchung der Prostata zertifizierten Radiologen.
  • Biopsie
    Am sichersten können die beiden Hyperplasien durch eine Biopsie (= Gewebsentnahme) aus der Prostata unterschieden werden.
    Die Gewebsproben werden im Anschluss in die Pathologie geben, wo sie unter dem Mikroskop mit speziellen Färbungen analysiert und unterschieden werden.
    Leider ist bei einer Biopsie auch das Risiko von Komplikationen und Spätfolgen am höchsten.

Stadien

Die Stadien des Prostataadenoms beschreiben den Krankheitsverlauf und den Schweregrad der Symptome.

  • Stadium I wird auch als leichtes Stadium bezeichnet und ist durch leichte bis mäßige Symptome wie Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Dysurie), nächtliches Wasserlassen (Nykturie), Schwierigkeiten beim Beginn des Wasserlassens und eine Abschwächung des Harnstrahls gekennzeichnet. In diesem Stadium ist kein Restharn vorhanden.
  • Stadium II, auch mittelschweres Stadium genannt, ist durch Symptome wie eine vergrößerte Blase mit Restharn über 50 ml und beginnende Dekompensation gekennzeichnet. Dekompensation bedeutet, dass die Blase ihre Fähigkeit verliert, sich ausreichend zu entleeren, was zu verstärktem Harndrang und vermehrtem Wasserlassen führen kann.
  • Stadium III, auch als schweres Stadium bezeichnet, ist durch eine Überlaufblase gekennzeichnet, die zu Stauungsnieren, akutem Harnverhalt und postrenalem Nierenversagen führen kann. Eine Überlaufblase liegt vor, wenn die Blase so voll ist, dass sie sich nicht mehr ausreichend entleeren kann, was zu Harnverhalt und Nierenfunktionsstörungen führen kann. In diesem Stadium ist eine sofortige Behandlung erforderlich, um Komplikationen zu vermeiden.

PSA-Wert

Der PSA-Wertsteht für Prostata-spezifisches Antigen.

Er wird im Blut gemessen.
PSA wird von der Prostata produziert und dient der Verflüssigung des Ejakulats. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf eine Prostataerkrankung hinweisen, wie zum Beispiel auf ein Prostataadenom oder Prostatakarzinom.
Aber auch eine harmlose Vergrößerung der Prostata kann den PSA-Wert erhöhen.

Ein niedriger PSA-Wert weist aber in der Regel auf eine gesunde Prostata hin.

Es ist wichtig zu beachten, dass der PSA-Test allein keine endgültige Diagnose liefern kann.

Er sollte in Kombination mit anderen Untersuchungen wie

  • der rektalen Untersuchung und
  • der Biopsie

verwendet werden.

Digitale Untersuchung

Die digital rektale Untersuchung ist eine Untersuchungsmethode, bei der der Enddarm (= Rektum) und die Prostata durch den After mit dem Finger abgetastet werden.

  • Die Patientin oder der Patient wird gebeten, sich bequem auf die Seite zu legen und die Knie anzuwinkeln.
  • Der Arzt oder die Ärztin führt dann einen mit Gleitgel bestrichenen Finger im Handschuh vorsichtig in den After des Patienten ein und tastet die Prostata ab.
  • Auf diese Weise kann der Arzt oder die Ärztin die Größe und Konsistenz der Prostata beurteilen und feststellen, ob sie verhärtet ist oder Schmerzen verursacht.

Die Untersuchung ist in der Regel schmerzlos, kann aber von manchen Patienten als unangenehm empfunden werden.

Ultraschall

Der transrektale Ultraschall (= TRUS) ist eine medizinische Untersuchungsmethode, bei der ein spezielles Ultraschallgerät in das Rektum eingeführt wird. Ziel ist eine möglichst gute Darstellung des Prostatagewebes.

  • Die Untersuchung erfolgt in der Regel in Rückenlage mit angewinkelten Beinen und Füßen auf Beinstützen.
  • Der Arzt führt das Ultraschallgerät vorsichtig in den Enddarm bis zur Prostata ein. Das Gerät erzeugt hochfrequente Schallwellen (= Ultraschall), die von den Strukturen reflektiert werden.
  • Der Schallkopf empfängt die Signale wieder und stellt sie als Bilder auf einem Monitor dar.

Der transrektale Ultraschall wird hauptsächlich zur Untersuchung der Prostata eingesetzt, um Veränderungen oder Auffälligkeiten wie Vergrößerungen, Zysten oder Tumore zu erkennen.

Wann braucht man ein MRT der Prostata?

Es gibt viele Indikationen für ein MRT der Prostata.

  • Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom (= Prostatakrebs)
    Wenn ein Arzt nicht ausschließen kann, dass ein Patient an einem Prostatakarzinom leidet, kann eine MRT-Untersuchung der Prostata veranlasst werden. Dadurch kann der Verdacht erhärtet oder beseitigt werden.
  • Zur Überwachung eines Prostatakarzinoms
    Eine MRT-Untersuchung kann auch zur Überwachung von Patienten mit Prostatakarzinom eingesetzt werden. Sie kann helfen, Veränderungen in der Größe und Ausbreitung des Tumors im Laufe der Zeit zu verfolgen.
  • Bei Verdacht auf eine Prostatitis
    Eine Entzündung der Prostata wird auch als Prostatitis bezeichnet. Sie kann Schmerzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und andere Symptome verursachen. Eine MRT-Untersuchung kann helfen, die Ursache der Symptome zu identifizieren und zu bestimmen, ob eine Behandlung erforderlich ist.
  • Probleme beim Wasserlassen
    Eine MRT-Untersuchung kann helfen, Probleme beim Wasserlassen zu diagnostizieren. Mögliche Gründe können ein Prostataadenom oder eine Verengung der Harnröhre sein.
  • Kontrolluntersuchungen
    Eine MRT-Untersuchung kann auch im Rahmen regelmäßiger Kontrolluntersuchungen bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs oder anderen Prostataerkrankungen durchgeführt werden.

Ob letztendlich eine Indikation für ein MRT vorliegt, sollte ein erfahrener Arzt oder Radiologe entscheiden.
Wichtig für das Ergebnis ist einerseits die Qualität des MRT (Bildqualität) und die Qualifikation des Radiologen. Hier sollte ein Radiologe mit Spezialisierung auf die Prostata die Befundung durchführen.

Ein MRT der Prostata ist sicherlich eine der aufwändigsten Untersuchungen, aber auch die Untersuchung mit dem meisten Informationsgehalt.
Lassen Sie ein MRT nur bei einer darauf spezialisierten Radiologie durchführen.

Weitere Informationen finden Sie auch unter unserer PDF zum MRT der Prostata.

Konservative Behandlung

Die konservativen Behandlungsmöglichkeiten des Prostataadenoms umfassen eine abwartende Haltung (Watchful Waiting oder Active Surveillance) und eine medikamentöse Therapie.

Bei geringen Beschwerden des Patienten ist eine Therapie in der Regel nicht erforderlich, es sollten jedoch Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

Zur medikamentösen Therapie werden pflanzliche Präparate (Phytotherapeutika), Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer eingesetzt.

Diese Medikamente können helfen

Es gibt verschiedene Medikamente, die bei einem Prostataadenom helfen können.
Dazu gehören:

  • pflanzliche Präparate (sogenannte Phytotherapeutika),
  • Alpha-Blocker und
  • 5-Alpha-Reduktasehemmer.

Zu den pflanzlichen Präparaten, die bei dieser Erkrankung eingesetzt werden, gehören Sägepalmenextrakt, Brennnesselwurzelextrakt, Kürbiskernextrakt und Roter Sonnenhut. Diese Wirkstoffe haben entzündungshemmende, harntreibende und immunstärkende Eigenschaften, die die Symptome des Prostataadenoms lindern können. Allerdings ist zu beachten, dass die Wirksamkeit von Phytotherapeutika bei Prostataadenomen bisher nicht ausreichend klinisch belegt ist.
Vor Einnahme pflanzlicher Präparate sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Alpha-Blocker sind Medikamente, die die Muskelzellen der Prostata entspannen, so dass der Auslasswiderstand der Blase herabgesetzt wird. Dadurch wird das Wasserlassen erleichtert und die Symptome des Prostataadenoms können gelindert werden.
Gängige Alpha-Blocker sind Tamsulosin, Alfuzosin, Doxazosin und Terazosin.

5-Alpha-Reduktase-Hemmer

5-Alpha-Reduktase-Hemmer sind Medikamente, die in den Stoffwechsel der Prostata eingreifen und das Wachstum der Prostatazellen hemmen können. Dadurch kann die Prostata schrumpfen und die Symptome des Prostataadenoms können gelindert werden.
Zu den gängigen 5-Alpha-Reduktase-Hemmern gehören Finasterid und Dutasterid.

Diese Hausmittel können helfen

Bei Prostata-Adenomen können verschiedene Hausmittel helfen. Dazu gehört zum Beispiel

  • das Trinken von ausreichend Wasser und
  • der Verzicht auf alkoholische und koffeinhaltige Getränke, die die Blase reizen können.
  • Bewegung und Entspannungstechniken können die Symptome ebenfalls verbessern.

Die tatsächliche Wirksamkeit dieser Methoden ist jedoch ungewiss und ersetzt nicht die ärztliche Behandlung.

Wann braucht man eine OP?

In der Regel wird ein Prostataadenom erst im Stadium III operiert. Eine Operation wird in der Regel empfohlen bei:

  • Überlaufinkontinenz,
  • wiederholtem akuten Harnverhalt,
  • Blasensteinen,
  • rezidivierenden Harnwegsinfekten oder
  • Restharnmengen von mehr als 100 ml.
    Eine Operation kann auch erwogen werden, wenn
  • eine Pollakisurie vorliegt oder eine Nykturie vorliegt, die Schlafstörungen verursacht.

Darüber hinaus hängt die Indikation zur Operation immer auch vom Leidensdruck des Patienten ab, sodass es notwendig sein kann, Patienten bereits im Stadium II zu operieren.

Prostataadenomenukleation

Die Prostataadenomenukleation ist eine chirurgische Behandlungsmethode bei Prostataadenomen oder anderen Prostatahyperplasien.
Ziel ist es,

  • das vergrößerte Prostatagewebe zu entfernen,
  • ohne den Kapselsack und das umliegende Gewebe zu verletzen.

Ein Beispiel hierfür ist die offene Prostatektomie. Sie wird bei sehr großen Adenomen durchgeführt. Dabei wird der Unterbauch geöffnet und das überschüssige Gewebe operativ entfernt. Anschließend werden die Schnitte vernäht.

Ausschälung

Prostataausschälungen sind operative Verfahren, bei dem sich ein Chirurg durch die Harnröhre des Patienten einen Zugang zur Prostata schafft und diese teilweise entfernt.

  • Eine gängige Methode ist die transurethrale Resektion der Prostata (TURP), bei der ein dünner Schlauch mit einem elektrischen Draht durch die Harnröhre eingeführt wird. Über den Schlauch wird anschließend das Gewebe aus der Prostata herausgeschnitten.
  • Ein ähnliches Verfahren ist die transurethrale Nadelablation (TUNA), bei der Radiofrequenzenergie eingesetzt wird, um das Adenomgewebe zu veröden.
  • Eine weitere Methode ist die Laserbehandlung, auch Laser-Vaporisation genannt, bei der ein Laserstrahl das Gewebe erhitzt und zerstört.

Kann sich eine Prostataadenom in Prostatakrebs (bösartige Prostatahyperplasie) verwandeln?

In sehr seltenen Fällen kann sich aus einem Prostataadenom ein Prostatakarzinom (maligne Prostatahyperplasie = Prostatakrebs) entwickeln.
Dieser Prozess ist jedoch eher selten und tritt nur bei einem sehr kleinen Prozentsatz der Männer auf.
In der Regel bleibt ein Prostataadenom gutartig und erhöht nicht das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind jedoch wichtig, um mögliche Anzeichen von Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.

Es ist jedoch möglich, dass sich neben einem Prostataadenom gleichzeitig ein Prostatakarzinom entwickelt.
Damit dies nicht übersehen wird, sollten Sie Ihren Arzt rechtzeitig informieren, wenn sich Ihre Beschwerden ändern.