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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

Oeder Weg 2-4
60311 Frankfurt am Main

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Prostatakrebs

Dieser Artikel wurde von Dr. Simon Bokler veröffentlicht.
Dr. Bokler ist ein ausgewiesener Spezialist in der Diagnostik der Veränderungen der Prostata.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT der Prostata.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität, weshalb wir auf die Diagnostik der Prostata spezialisiert sind. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer auf die Prostata spezialisierte Radiologie durchführen sollten.

Was ist Prostatakrebs?

Als Prostatakrebs bezeichnet man bösartig gewachsene Zellen, die sich in der Prostata ausbreiten und ohne Behandlung ungehindert wachsen können.

Im Unterschied zu gutartigen Tumoren können Karzinome Tochtergeschwülste bilden, die sich dann an entfernter Stelle des Körpers festsetzen können. Ein typischer Ort, wo sich Metastasen eines Prostatakarzinoms ansiedeln können, sind die Knochen des Skeletts und Lymphknoten.

Ursachen

Auch beim Prostatakarzinom sind oftmals die genauen Ursachen der Entstehung unbekannt.
Manchmal kann man allerdings einige Risikofaktoren identifizieren, die für eine Entstehung eines Prostatakarzinoms sprechen würden.

  • Genetische Disposition
    Man weiß heute, dass eine genetische Disposition ein Risikofaktor für ein Prostatakarzinom ist. Wenn bereits in der Familie schon mal ein Prostatakarzinom vorkommt, erhöht sich das Risiko eines Familienmitgliedes ebenfalls, irgendwann an dieser Erkrankung zu erkranken.
  • Alter
    In einer Gesellschaft von immer älter werdenden Menschen hat man beobachtet, dass die Entstehung des Prostatakarzinoms deutlich angestiegen ist. Man geht also davon aus, dass durch ein erhöhtes Alter die Neigung zu einem Prostatakarzinom deutlich ansteigt.
  • Hormone
    Auch Hormone können die Bildung eines Prostatakarzinoms deutlich erhöhen. Hier ist vor allem Dingen das Testosteron zu erwähnen, welches das Zellwachstum der Prostata beschleunigt. Bei Testosteroneinnahme sollte immer auch das Risiko eines Prostatakarzinoms abgewogen werden. Gründe, weshalb medikamentös Testosteron dem Körper zugeführt wird sind vor allem ein Mangel, der dann zu einer deutlichen Kraftlosigkeit und Schwäche führen würde.
  • Herkunft
    Man hat herausgefunden, dass die Entstehung eines Prostatakarzinoms auch mit dem Herkunftsland des Patienten in Verbindung stehen könnte. So tritt ein Prostatakarzinom bei Männern des afrikanischen Kontinents häufiger auf als bei Männern des asiatischen Kontinents. Die Ursache für diese Verteilung ist bis heute weitestgehend unbekannt.
  • Ungesunde Lebensweise
    Einer ungesunden Lebensweise rechnet man ein sehr hohes Risiko zu an einem Prostatakarzinom irgendwann zu erkranken. Übergewicht, rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen somit das Risiko für die Bildung eines Prostatakarzinoms. Auch mangelnde Bewegung wird heute zu den Risikofaktoren gezählt, an einem Prostatakarzinom zu erkranken.
  • Prostatitis
    Eine Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata aus unterschiedlichen Gründen. Meist sind es eingedrungene Erreger, die einen Harnwegsinfekt, aber auch, wenn sie aufsteigen, eine Entzündung der Prostata verursachen können. Man geht heute davon aus, dass Patienten, die sehr häufig eine Prostataentzündung in ihrer Vergangenheit hatten, auch ein erhöhtes Risiko haben, irgendwann an einem Prostatakarzinom zu erkranken.

An diesen Symptomen erkennen Sie Prostatakrebs

Ein Prostatakarzinom verursacht erst sehr spät Symptome, weshalb die Patienten auch spät den Arzt aufsuchen.

20 Prozent der Patienten mit einem Prostatakarzinom gehen erst dann zum Arzt, wenn der Tumor bereits systemisch geworden ist, d.h. wenn er sich schon weit im Körper verteilt hat und auch schon Tochtergeschwülste ausgebildet hat.

Es ist aus diesem Grund besonders wichtig, die entsprechend empfohlene Vorsorgeuntersuchung regelmäßig wahrzunehmen.
Hier besteht die Chance, dass man ein Prostatakarzinom sehr früh erkennt und eine entsprechende Behandlung zielgerichtet  und schnell beginnen kann. In der Vorsorgeuntersuchung wäre ein Hinweis für die Entstehung eines Prostatakarzinoms der

  • Anstieg des PSA-Wertes, ein Tumormarker, der bei einem Prostatakarzinom oft erhöht ist.
  • Auch eine auffällige Tastuntersuchung, die der Arzt durchführt, kann dann in Zusammenhang auf ein Prostatakarzinom hindeuten.
  • Fortgeschrittene Prostatakarzinome können dann Beschwerden verursachen.​​
    ​​​​​​​Diese wären
    • Schmerzen im Bereich der Prostata​​​​​​​
    • Blut beim Wasserlassen sowie auch
    • Blut im Sperma.​​​​​​​

Treten diese Symptome auf, sollte unbedingt ein Urologe aufgesucht werden, der entsprechende weiterführende Untersuchungen durchführt.

So fühlen sich die Schmerzen bei Prostatakrebs an

Schmerzen, die durch die Prostata ausgelöst werden, sind sehr schwierig zu lokalisieren, da die Prostata in der Tiefe des Unterleibes zwischen Blase und Enddarm lokalisiert ist.

Oftmals geben die Patienten mit Prostataschmerzen unklare Schmerzen im Unterbauch an, die sie zuvor noch nie hatten.

  • Sie werden als stichartige Schmerzen beschrieben,
  • die sich diffus im Unterbauch ausbreiten können.
  • Manchmal ziehen die Schmerzen auch von der Blase bis hin zum Enddarm.

Vorsorge

Die Vorsorge für ein Prostatakarzinom wird ab 45 Jahren empfohlen.

Wenn bereits in der Familie ein Prostatakarzinom aufgetreten ist, sollte die Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden.

Zu der Vorsorgeuntersuchung zählen

  • Tastuntersuchung, die der Urologe durchführt, sowie auch
  • Ultraschall-Untersuchungen, und
  • die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut,
    dessen Erhöhung ein Hinweis auf ein Prostatakarzinom geben kann.
    Allerdings können auch erhöhte PSA Werte von einer Entzündung der Prostata stammen,

weshalb nur ein gefundener Tumor und dessen histologische Beurteilung die endgültige Diagnose sichert.

Diagnose

Die endgültige Diagnose eines Prostatakarzinoms kann erst nach einer Stanzbiopsie gestellt werden, wenn

  • der auffällige Bereich der Prostata gesehen und biopsiert wurde und
  • dann im Labor histologisch untersucht wurde.

Die Stanzbiopsie erfolgt Ultraschall-gestützt und sollte durchgeführt werden, wenn

  • die Tastuntersuchung auffällig war,
  • der PSA Wert erhöht ist und
  • man einen entsprechenden auffälligen Herd in der Prostata im Ultraschall gesehen hat.
  • Auch kann man eine entsprechende  Bildgebung durchführen, die die Prostata entsprechend darstellen soll.
    Hier wäre ein MRT der Prostata zu nennen, welches durchgeführt werden sollte.

Stadien

Man teilt ein Prostatakarzinom in Stadien nach der TNM Klassifikation ein.

  • T beschreibt die Tumorgröße,
  • N ob der Tumor gestreut hat und Lymphknoten befallen sind und
  • M ob sich bereits Metastasen im Körper gebildet haben. 

T-Stadien

  • Tis / Stadium 0
    In-situ-Karzinom oder intraepitheliales Karzinom. Krebszellen befinden sich nur in der innersten Schicht der Prostata und haben sich nicht durch die Prostatakapsel ausgebreitet.
  • T1 / Stadium I
    Der Tumor ist klein und auf die Prostata beschränkt. Er kann mit bildgebenden Verfahren oder bei einer Operation entdeckt werden.
  • T2 / Stadium II
    Der Tumor hat sich innerhalb der Prostata ausgebreitet, aber sie nicht verlassen. Es gibt zwei Unterkategorien:
    • T2a
      Der Tumor betrifft weniger als die Hälfte einer Prostatalappen.
    • T2b
      Der Tumor betrifft mehr als die Hälfte einer Prostatalappen.
  • T3 / Stadium III
    Der Tumor hat sich durch die Prostatakapsel ausgebreitet und kann sich auf die umliegenden Gewebe oder Organe wie Samenblasen ausbreiten.
  • T4 / Stadium IV
    Der Tumor hat sich auf andere Strukturen außerhalb der Prostata ausgebreitet, wie z. B. den Enddarm, die Blase oder das Rektum.

N-Stadien

  • Nx
    Die Lymphknotenbeteiligung kann nicht beurteilt werden.
  • N0 
    Keine Anzeichen einer Lymphknotenbeteiligung.
  • N1
    Es gibt Anzeichen für Lymphknotenmetastasen.

M-Stadien

  • M0
    Keine Anzeichen von Fernmetastasen (Krebsausbreitung außerhalb der Prostata oder Lymphknoten).
  • M1
    Fernmetastasen sind vorhanden, wie z. B. in den Knochen, Lungen, Leber oder anderen Organen.

 

Ein lokal begrenztes Prostatakarzinom ohne Ausbreitung hätte die Klassifikation T1-2, N0, M0, ein lokal fortgeschrittenes Karzinom der Prostata T3-4 N0M0, ein fortgeschrittenes Karzinom wäre mit T1-4 und N1 und M1 zu bezeichnen.

PSA-Wert

Der PSA-Wert ist ein sogenannter Tumormarker.

Der PSA-Wert steht für das prostataspezifische Antigen, das bei bestimmten Erkrankungen in der Prostata erhöht ist.

Neben der Prostataentzündung kann auch bei einem Prostatakarzinom der PSA-Wert erhöht sein.
Man sagt, dass es selten Prostatakarzinome ohne PSA-Erhöhung gibt, aber PSA-Erhöhungen ohne Prostatakarzinom.

Es wird daraus also deutlich, dass nicht jede PSA-Erhöhung ein Prostatakarzinom bedeutet, weshalb dieser Tumormarker als Verlaufskontrolle und als Erstdiagnostik nur in Kombination anderer diagnostischer Mittel interpretiert werden kann.

Biopsie

Die Biopsie stellt einen wichtigen Anteil der Diagnostik eines Prostatakarzinoms dar.

  • Erst wenn eine auffällige Stelle im Bereich der Prostata gesehen wurde und
  • diese auch mit einer feinen Nadel punktiert werden konnte,
  • kann histologisch ein Karzinom diagnostiziert werden.

Die Biopsie wird unter Ultraschallkontrolle durchgeführt, es werden mehrere Biopsien in der Prostata entnommen und dann im Labor unter dem Mikroskop begutachtet.

Das Ergebnis der Biopsie liegt dann nach circa einer Woche vor und kann dann entsprechende Behandlung starten lassen.

Ein Prostatakarzinom kann niemals ohne Biopsie diagnostiziert und bestätigt werden.

Digitale Untersuchung

Die digitale Untersuchung zählt ebenfalls zu den wichtigen diagnostischen Maßnahmen, um die Prostata zu beurteilen.

Hierbei soll

  • die Form und
  • die Größe sowie
  • die Konsistenz der Prostata

durch den Untersucher beurteilt werden.

Die digitale Untersuchung wird am leicht nach vorne gebeugten Patienten durchgeführt.

Der Untersucher tastet dann mit dem Zeigefinger und sucht im Enddarm die Berandung der Prostata auf. Hierbei beurteilt er die Konsistenz der Oberfläche, Größe und Form und verschafft sich einen Eindruck darüber, ob

  • die Prostata normal groß und geformt sowie
  • die Oberfläche auch glatt ist, oder aber vergrößert, derbe und höckerig ist.

Ultraschall

Ein Ultraschall der Prostata ist ebenfalls in der Vorsorge und auch in der Diagnostik von Prostataerkrankungen notwendig und sollte immer durchgeführt werden.

Der Prostata Ultraschall kann

  • vom Bauch her mit herkömmlichem Schallkopf durchgeführt werden,
  • es kann aber auch mit einer speziellen Sonde über den Enddarm eine entsprechende Ultraschallbegutachtung der Prostata erfolgen.

Vor allem wenn in der Tastuntersuchung oder in der Blutuntersuchung auffällige Befunde heraus kamen, sollte ein rektaler Ultraschall gemacht werden, der tumoröse Veränderung im Bereich der Prostata auffinden kann.

Auch im Bereich der Nachsorge nach einem behandelten Prostatakarzinom kommt der Ultraschalldiagnostik eine tragende Rolle zu.
Hier soll beurteilt werden,

  • ob Tumorreste zurückgekommen oder übriggeblieben sind oder
  • ob sich die Prostata oder bei kompletter Entfernung die Prostatloge unauffällig darstellt.

Wann braucht man ein MRT der Prostata?

Ein MRT der Prostata wird immer dann benötigt, wenn Ultraschalluntersuchungen bei einem auffälligen Tast- und Blutbefund keine ausreichenden Erkenntnisse über einen vorhandenen Tumor im Bereich der Prostata liefern.

Die MRT-Untersuchung der Prostata stellt eine Schichtaufnahme der Prostata dar und kann entsprechend vorhandene Tumoren darstellen.

Auch im Bereich der Nachsorge nach einem behandelten Prostatakarzinom kann eine MRT-Untersuchung der Prostata durchgeführt werden, um zu beurteilen, ob sich die zurückgebliebenen Prostata oder bei Entfernung die Prostataloge unauffällig darstellt.

Wir arbeiten mit dem nagelneuen 3 Tesla MRT Lumina, dadurch ergibt sich eine höhere Bildschärfe und weniger Bildrauschen. 
Der Befund wird direkt im Anschluss an die 15- bis max. 20-minütige Untersuchung mit Ihnen besprochen.

Einteilung

Die sogenannte PI-RADS Klassifikation ist eine Einteilung der Radiologen, die helfen soll, bei der Beurteilung der MRT Bilder der Prostata das Risiko für eine Entartung einzuschätzen.

Insgesamt gibt es 5 Stadien.

  • PI-RADS-Score 1 und 2
    schließen ein Prostatakarzinom mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.
  • PI-RADS-Score 3
    es besteht ein unklarer Befund, der nach 9-12 Monaten im MRT kontrolliert werden sollte und manchmal auch direkt durch Biopsie abgeklärt wird.
  • PI-RADS-Score 4 und 5
    es bestehen auf das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms verdächtige Veränderungen, die eine Biopsie notwendig machen:
    • bei einem Score 4
      ist die Veränderung bis 15 mm groß,
    • bei einem Score 5
      ist die Veränderung über 15 mm

Konservative Behandlung

Unter einer konservativen Behandlung des Prostatakarzinoms versteht man ein abwartendes Verhalten

  • bei einem sehr langsam wachsenden Karzinom und
  • einem entsprechend hohen Lebensalter.

Alte Menschen, die ein räumlich begrenztes Prostatakarzinom haben, profitieren oftmals von einem abwartenden konservativen Verfahren, da die Belastung der entsprechenden Behandlung oftmals zu strapaziös wäre.

Auch kann die Gabe von entsprechenden Hormonen ein Fortschreiten des Prostatakarzinoms aufhalten

Bestrahlung

Die Bestrahlung stellt ebenfalls eine mögliche Behandlung eines Prostatakarzinoms dar.

Sie kann

  • in Kombination mit einer Chemotherapie oder
  • aber auch allein durchgeführt werden.

Entscheidend, ob man sich für eine Strahlentherapie entscheidet, ist vor allen Dingen

  • die Lokalisierung und
  • wie weit der Tumor bereits vorangeschritten ist, sowie
  • ob auch Metastasen vorhanden sind.

Die Bestrahlung wird meist von außen erfolgen.
Eine weitere Form der Strahlentherapie bei einem Prostatakarzinom wäre die medikamentöse Strahlentherapie mittels nuklearmedizinischer Maßnahmen.

Chemotherapie

Die Behandlung eines Prostatakarzinoms durch eine entsprechende Chemotherapie wird immer dann durchgeführt, wenn

  • der Tumor über die Prostatakapsel hinaus gewachsen ist,
  • umliegende Areale infiltriert hat oder
  • aber bereits Metastasen gebildet hat.

Hier kann man vor einer operativen Entfernung der Prostata eine Chemotherapie durchführen oder aber auch nach der operativen Entfernung.

  • Chemotherapien vor einer operativen Behandlung werden als neoadjuvant bezeichnet, man wendet sie immer dann an, wenn man zum Ziel hat, dass durch die Chemotherapie vor der operativen Entfernung der Tumor kleiner werden soll.
  • So genannte adjuvante Chemotherapien werden nach der operativen Entfernung des Prostatakarzinoms angewandt, man will damit erreichen, dass Tumorzellen, die sich im Blut und im Lymphsystem verbreitet haben, im Körper abgetötet werden.

Eine Vielzahl von Chemotherapeutika steht zur Verfügung, die beim Vorhandensein eines Prostatakarzinoms in unterschiedlichen Behandlungsprotokollen zum Einsatz kommen können. Als häufig verwendete Chemotherapeutika wären die Taxane zu nennen.

Wie bei jeder anderen Chemotherapie ist leider ein großer Nachteil, dass nicht nur die bösartigen Zellen, sondern auch die gutartigen an der Zellteilung gehindert werden.

Folgen können dann

  • Blutbildveränderungen,
  • Haarausfall,
  • Probleme im Darmbereich,
  • Durchfälle,
  • Bauchschmerzen und auch
  • Übelkeit

sein.

Hormontherapie

Die Therapie eines Prostatakarzinoms kann auch mittels einer sogenannten Hormonbehandlung erfolgen.

Hier unterscheidet man verschiedene Wirkungsweisen von Hormonen.

  • Man kann die Hormonbildung im Hoden hemmen, was dann zur Folge hat, dass Testosteron nur reduziert gebildet wird und aus diesem Grund die Prostata und das Karzinom am Wachsen gehindert wird.
  • Die zweite Methode wäre die medikamentöse Blockade der Hormonrezeptoren der Prostata bzw des Karzinoms selbst. Hier kann dann Testosteron nicht mehr an der Prostata andocken, was ebenfalls zur Folge hat, dass die Prostata nicht mehr wachsen kann.
  • Die dritte Methode wäre eine Hemmung des Testosteron außerhalb des Hodens. Der Hoden würde somit seine volle Funktion beibehalten.

Wie alle Therapien hat auch die Hormontherapie Risiken und Nebenwirkungen. Da Testosteron durch die Hormontherapie gehemmt wird, kann es

  • zu einem lang anhaltenden Libidoverlust, aber auch
  • zu einer deutlichen Leistungsschwäche und Müdigkeit kommen, die die Patienten auch im Alltag deutlich beeinträchtigen.

Wann braucht man eine OP?

Eine Operation ist oft dann notwendig, wenn

  • das Prostatakarzinom schnell wachsend ist,
  • es groß ist oder
  • sogar schon die Grenzen der Prostata durchbrochen ist.

Wenn die Patienten

  • in einem sonst sehr guten Gesundheitszustand sind und
  • wenige Vorerkrankungen haben,

sollte ebenfalls eine operative Entfernung der Prostata überlegt werden.

Auch wenn konservative Maßnahmen, wie das Zuwarten, keinen Erfolg gebracht haben und das Karzinom an Größe zugenommen hat, sollte eine Operation überlegt werden.

Ist im Vorfeld beim sogenannten Staging bereits eine Metastasierung durch das Karzinom entdeckt worden, sollte man zunächst eine Chemotherapie vor einer Operation durchführen, die bewirken soll, dass sich der Tumor verkleinert. Erst nach einer entsprechenden Verkleinerung kann dann die Prostata entfernt werden.

Ausschälung

Eine Ausschälung, die man heute versucht besonders schonend auch durch Laser durchzuführen wird immer dann durchgeführt, wenn

  • der Tumor sehr begrenzt in der Prostata sitzt,
  • er die Kapsel noch nicht durchbrochen hat und
  • es noch nicht zu einer Metastasierung durch die Prostata gekommen ist.
  • Auch wenn die Prostata stark vergrößert ist, kann man überlegen, die Prostata auszuschälen.

Lebenserwartung bei Prostatakrebs

Obwohl das Prostatakarzinom eine der häufigsten Krebserkrankungen ist, zählt es zu den Krebserkrankungen, die am besten behandelt werden können.

Die Lebenserwartung unterscheidet sich sehr stark und ist abhängig vom

  • Stadium des Tumors,
  • ob der Tumor lokal ist oder die Kapsel durchbricht,
  • ob er Tochtergeschwülste gebildet hat und
  • wie die Gesamtkonstitution des Patienten ist.
  • Außerdem ist die Lebenserwartung auch davon abhängig, wann und wenn ja welche Therapie gewählt wird.

Bei nicht systemischem Karzinom, d.h. wenn der Tumor in der Prostata sitzt und nicht gestreut hat dann beträgt die 5 Jahres Überlebensrate über 90 Prozent. Es handelt sich somit um eine sehr gute Prognose.
Mit einer entsprechende Therapie kann der Tumor auch in frühen Stadien komplett geheilt werden.

In Stadium 4 gelangte Prostatakarzinome gelten als systemisch und gelten als nicht mehr heilbar. Hier kommt es auf die Gesamtkonstitution des Patienten und auch den vorhandenen Begleiterkrankungen an, wie lange die Überlebensrate ist. Bei metastasiertem Prostatakarzinom ist die Überlebensrate zwischen 5 und 10 Prozent in den nächsten 10 Jahren.

Lebenserwartung ohne Behandlung

Verzichtet man auf eine Behandlung, ist die Lebenserwartung ebenfalls sehr variabel und es kommt darauf an, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet.

  • Bei sehr begrenztem Tumor, der langsam wächst und die Kapsel noch nicht durchbrochen hat, kann die abwartende, nicht-operative Haltung sogar die besten therapeutischen Effekte haben.
    In diesem Fall entspricht die Lebenserwartung fast der eines gesunden Menschen.
    Man kann bei einer Tumorvergrößerung dann auch noch nachträglich mit einer Therapie beginnen.
     
  • Bei fortgeschrittener Erkrankung kann die Lebenserwartung ohne Therapie von mehreren Wochen bis zu vielen Monaten variieren. Wurden früher in der Medizin noch recht detaillierte Zahlen genannt, hält man sich, was die Prognosen angeht, eher zurück.

Wie stirbt man an Prostatakrebs?

In einigen Fällen kann Prostatakrebs jedoch fortschreiten und schwerwiegende Komplikationen verursachen. Wenn der Krebs aggressiv ist und sich auf andere Organe ausgebreitet hat, kann er das Leben verkürzen und letztendlich zum Tod führen.
Die Todesursache bei einem Prostatakarzinom sind oft:

 

  • Multiorganversagen durch eine Metastasierung.
    Wenn sich der Krebs von der Prostata auf andere Teile des Körpers, wie Knochen, Lunge oder Leber, ausgebreitet hat, können schwerwiegende Komplikationen auftreten. Diese Metastasen können das Funktionieren der betroffenen Organe beeinträchtigen und zum Tod führen.
  • Behandlungsresistenz
    In einigen Fällen kann der Prostatakrebs gegenüber den verfügbaren Behandlungsmethoden resistent werden. Dies bedeutet, dass die Therapien nicht mehr wirksam sind, um das Fortschreiten des Krebses zu stoppen. Wenn keine wirksamen Behandlungsoptionen mehr zur Verfügung stehen, kann sich die Krankheit weiter ausbreiten und das Leben bedrohen.
  • Schwächung des Immunsystems
    Oftmals ist aber auch das Immunsystem durch die Tumorerkrankung über einen so langen Zeitraum so geschwächt, dass die Patienten dann an einer Infektionserkrankung, entweder einer Lungenentzündung oder auch einer Sepsis erkranken und dann an einem Multiorganversagen versterben.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Fall von Prostatakrebs zwangsläufig zum Tod führt. Moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden haben zu verbesserten Überlebensraten beigetragen, und viele Männer leben mit Prostatakrebs eine lange Zeit, insbesondere wenn er frühzeitig erkannt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine offene Kommunikation mit Ärzten können dabei helfen, Prostatakrebs frühzeitig durch ein hochaufgelöstes MRT zu erkennen und die besten Behandlungsoptionen zu ermitteln.

Wie bei den meisten anderen onkologischen Erkrankungen ist der eigentliche Tumor gar nicht tödlich, sondern vielmehr die Folgen, die durch einen Tumor ausgelöst werden.