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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

Oeder Weg 2-4
60311 Frankfurt am Main

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Kontrastmittel für das MRT

Dieser Artikel wurde von Prof. Dr. Volkmar Jacobi veröffentlicht.
Prof. Dr. Jacobi war viele Jahre der stellvertretende Direktor der Radiologie der Universitätsklinik Frankfurt.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität spezialisiert. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer spezialisierte Radiologie durchführen lassen sollten.

Was ist Kontrastmittel?

Kontrastmittel (= KM) sind Substanzen, die in der medizinischen Bildgebung eingesetzt werden. Sie dienen dazu, bestimmte Gewebe oder Strukturen im Körper sichtbar zu machen.

Bei der Computertomographie (= CT) oder der Magnetresonanztomographie (= MRT) können Kontrastmittel eingesetzt werden, um bestimmte Bereiche des Körpers besser sichtbar zu machen, die sonst nur schwer oder gar nicht zu erkennen wären.

Dies geschieht durch den Einsatz von für den Körper i.d.R. unschädlichen Substanzen, die in den verschiedenen Körpergeweben unterschiedlich stark absorbiert oder reflektiert werden und so deutlich mehr Kontrast im Bild erzeugen.

Kontrastmittel werden in der Regel durch Injektion in eine Armvene verabreicht.
In einigen Fällen können sie auch oral oder rektal verabreicht werden, wenn eine Darstellung des Verdauungstraktes erforderlich ist.

Wofür braucht man Kontrastmittel im MRT?

Die Anwendungsgebiete von Kontrastmitteln sind vielfältig und liefern vor allem in der Diagnostik und Verlaufskontrolle wichtige Zusatzinformationen.
Oft werden Kontrastmittel zur Darstellung folgender Strukturen eingesetzt:

  • Erkennung und Abgrenzung vonTumoren:
    Kontrastmittel können eingesetzt werden, um Tumore sichtbar zu machen, die sonst nur schwer zu erkennen wären.
  • Blutgefäße:
    Kontrastmittel können auch eingesetzt werden, um Blutgefäße im Körper sichtbar zu machen und Gefäßveränderungen wie Verengungen (= Stenosen) oder Erweiterungen zu erkennen.
  • Entzündungen:
    Kontrastmittel können Entzündungsprozesse im Körper besser sichtbar machen und bei der Diagnose von Krankheiten wie Arthritis oder Morbus Crohn helfen.
  • Untersuchung von Organen:
    Kontrastmittel können helfen, bestimmte Organe im Körper wie Leber, Nieren oder Gehirn besser sichtbar zu machen und Veränderungen wie Größen- oder Strukturveränderungen zu erkennen.
  • Untersuchung des Rückenmarks:
    Kontrastmittel können helfen, Erkrankungen des Rückenmarks wie Multiple Sklerose oder andere entzündliche Nervenerkrankungen zu diagnostizieren.
  • Untersuchung von Gelenken:
    Kontrastmittel können helfen, Veränderungen bei zum Beispiel rhematoider Arthritis besser zu erkennen.
  • Untersuchung des Magen-Darm-Traktes: Kontrastmittel können helfen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie Geschwüre, Polypen oder Tumore zu erkennen.

Kann man eine Entzündung auch ohne Kontrastmittel sehen?

Oft kann eine Entzündung auch in einem MRT ohne Kontrastmittel (= natives MRT) dargestellt werden. Dazu ist ein MRT mit einer hohen Feldstärke von mindestens 3 Tesla geeignet. Diese hohe Feldstärke liefert eine sehr gute Auflösung, die es oft auch erlaubt, geschädigtes von gesundem Gewebe zu unterscheiden.

Dennoch können Kontrastmittel die Darstellung deutlich verbessern und mehr Informationen über Art und Ursprung der Entzündung liefern.

In seltenen Fällen gibt es aber auch Entzündungen, die im MRT gar nicht dargestellt werden können.

Was können die Nebenwirkungen von Kontrastmittel sein?

Normalerweise gelten Kontrastmittel als nebenwirkungsarm. Dennoch kann es in Einzelfällen zu Nebenwirkungen kommen. Hier sind die häufigsten Nebenwirkungen, die von Patienten beschrieben werden:

  • Wärme- oder Kältegefühl an der Einstichstelle:
    Das Kontrastmittel kann die Blutgefäße und das umliegende Gewebe beeinflussen und ein Wärme- oder Kältegefühl hervorrufen, insbesondere das Kontrastmittel in der Computertomographie.
  • Übelkeit oder Erbrechen:
    Manche Patienten berichten über Übelkeit oder Erbrechen im Zusammenhang mit dem Kontrastmittel.
  • Kopfschmerzen:
    Einige Patienten reagieren empfindlich auf das Kontrastmittel und entwickeln Kopfschmerzen.
  • Schwindel oder Benommenheit:
    Es wird selten von Schwindel oder Benommenheit unmittelbar nach der Kontrastmittelgabe berichtet. Dieses Gefühl kann einige Minuten anhalten.
  • Hautrötung oder Hautausschlag:
    Da Kontrastmittel körperfremde Stoffe enthalten, können sie auch lokale Reaktionen wie Hautrötungen oder Ausschläge mit Quaddeln auf der Haut hervorrufen.

Kontrastmittel können in seltenen Fällen auch schwere Nebenwirkungen haben.
Dazu gehört

  • eine allergische Reaktion oder
  • ein anaphylaktischer Schock, bei dem sich die Blutgefäße aufgrund einer allergischen Reaktion auf das Kontrastmittel stark erweitern und der Kreislauf reagiert.
  • Zusätzlich kommt es dann oft zu Atemnot.
  • Außerdem können einige Kontrastmittel die Nieren schädigen, insbesondere wenn diese vorgeschädigt sind und das Kontrastmittel nicht mehr ausreichend ausscheiden können.
    Deshalb sollte vor der Anwendung von Kontrastmittel in der Regel geprüft werden, ob die Nieren eine ausreichende Funktion aufweisen.

Was können die Spätreaktionen von Kontrastmittel sein?

Kontrastmittel können bei vorerkrankten Nieren zu einer Nierenschädigung führen. Diese Schädigung der Nieren kann auch dauerhaft sein.

Vor einer Kontrastmitteluntersuchung werden meist die Nierenwerte untersucht, um ein Risiko zu minimieren. 

In seltenen Fällen kann es bei MRT auch zur sogenannten nephrogenen systemischen Fibrose (= NSF) kommen, bei der sich Gadolinium im Körpergewebe ablagert und zu einer Fibrotisierung von Haut und Organen führen kann. Dies betrifft aber praktisch nur alte, heute nicht mehr verwendete Kontrastmittelarten.

Darf man nach einer Gabe von Kontrastmittel Auto fahren?

Prinzipiell können Sie nach der Kontrastmitteluntersuchung Auto fahren.

Man sollte nach der Untersuchung eine gewisse Zeit (in der Regel 30-60 min) in der Praxis oder dem Krankenhaus bleiben, um eine allergische Reaktion auszuschließen.

Was muss man vor einem MRT mit Kontrastmittel beachten?

Vor der Untersuchung sollten Sie von einem Radiologen aufgeklärt werden.

Wenn Sie

  • Medikamente einnehmen,
  • Implantate (z. B. Herzschrittmacher oder Zahnimplantate) im Körper haben oder
  • vermuten, schwanger zu sein,
  • unter Klaustrophobie leiden oder
  • bei der letzten Untersuchung eine allergische Reaktion auf das Kontrastmittel hatten,

sollten Sie dies Ihrem Radiologen unbedingt mitteilen.

Diese Informationen können wichtig sein, um vor der Untersuchung besondere Vorkehrungen zu treffen oder eine alternative Untersuchungsmethode zu wählen.

Am Untersuchungstag sollten Sie bequeme Kleidung ohne Metallgegenstände tragen und Schmuck, Uhren und Piercings ablegen. Wegen des starken Magnetfeldes sollten Metalle nicht in die Nähe des Gerätes geraten.
​​​​​​​In den Praxen stehen Umkleidekabinen zur Verfügung.

Was muss ich tun, wenn ich Kontrastmittel bei der Untersuchung ablehnen möchte?

Wenn Sie keine Kontrastmitteluntersuchung wünschen, sollten Sie dies dem Personal so früh wie möglich mitteilen.

Am besten noch beim Aufklärungsgespräch.

Möglicherweise sind

  • Aufnahmen ohne Kontrastmittel ausreichend oder
  • es kann eine andere Untersuchungsmethode gewählt werden.

Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Untersuchung haben, sprechen Sie mit dem Radiologen darüber. In vielen Fällen können diese Fragen beantwortet und Bedenken ausgeräumt werden.

Wo wird Kontrastmittel neben dem MRT noch in der Medizin eingesetzt?

Die wichtigste Anwendung von Kontrastmitteln ist neben der MRT die CT.

Auch in der Computertomographie (= CT) werden sie zur Darstellung von Gewebeunterschieden und Gefäßverläufen verwendet. Die Gefäßdarstellung im CT mit Kontrastmittel wird auch als CT-Angiographie bezeichnet und gilt bei vielen Gefäßerkrankungen als Goldstandard.

Neben der CT werden Kontrastmittel auch in der Ultraschalldiagnostik und der Endoskopie eingesetzt. Bei speziellen Untersuchungen in der Endoskopie, wie z.B. Untersuchungen der Speiseröhre und des Magens, kann auf KM zurückgegriffen werden.

Auch im Bereich der Diagnostik von Schluckstörungen und im Rahmen von Operationen werden Kontrastmittel manchmal in Kombination mit einem Röntgengerät eingesetzt.