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Radiologie am Turm

Privatpraxis für Radiologie

Oeder Weg 2-4
60311 Frankfurt am Main

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MRT der HWS

Dieser Artikel wurde von Prof. Dr. Volkmar Jacobi veröffentlicht.
Prof. Dr. Jacobi war viele Jahre der stellvertretende Direktor der Radiologie der Universitätsklinik Frankfurt.
Gerne bespricht unser Spezialist mit Ihnen Ihren Befund nach Durchführung eines MRT.
Das MRT in der Radiologie am Turm hat eine besondere Bildqualität spezialisiert. 

Diskuktieren Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie in unklaren Fällen nicht ein hochauflösendes 3 Tesla-MRT in unserer spezialisierte Radiologie durchführen lassen sollten.

Was ist ein MRT der HWS?

Die Magnetresonanztomographie (= MRT) der Halswirbelsäule (= HWS) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren, mit dem ohne Strahlenbelastung detaillierte Bilder

  • des Halses und
  • dem oberen Teil der Wirbelsäule

erstellt werden können. Die Magnetresonanztomographie ist eine sichere und schmerzfreie Methode zur Erzeugung von sog. Schnittbildern, die bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen.

Indikationen / Gründe für ein MRT der HWS

Ein MRT der HWS kann bei verschiedenen Beschwerden oder Erkrankungen indiziert sein, wie z.B.:

  • Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, Arthrose oder andere degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule
  • Schmerzen in Nacken, Schultern oder Armen
  • Taubheit oder Kribbeln in Armen oder Händen
  • bestimmten Muskelverspannungen im Nacken
  • Schwindel oder Gleichgewichtsprobleme
  • Anhaltende oder wiederkehrende Kopfschmerzen
  • Verletzungen oder Traumata der Halswirbelsäule, z.B. nach einem Sturz oder Unfall
  • Bei Verdacht auf Tumore oder Metastasen in der Halswirbelsäule

Bandscheibenvorfall der HWS

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch den äußeren, straffen Faserring tritt und auf die umgebenden Nervenwurzeln oder das Rückenmark drückt oder sich der gesamte Faserring vorwölbt. Die Bandscheiben sind die stoßdämpfenden Strukturen zwischen den Wirbeln. Sie bestehen aus einem harten Faserring und einem weichen Kern.

Tritt ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule auf, kann dies zu Schmerzen im Nacken-, Schulter- und Armbereich führen, da die betroffenen Nervenwurzeln die entsprechenden Bereiche in Arm und Schulter versorgen.
Weitere Symptome können

  • Taubheitsgefühle,
  • Kribbeln,
  • Muskelschwäche oder
  • eine eingeschränkte Beweglichkeit des Nackens sein.
  • In schweren Fällen kann es auch zu anderen neurologischen Symptomen führen.

Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule wird meist durch Verschleiß oder Verletzungen verursacht.

Risikofaktoren sind z.B.

  • Übergewicht,
  • chronische Fehlhaltungen,
  • Rauchen und
  • häufiges und falsches Heben schwerer Gegenstände.

Spinalkanalstenose der HWS

Eine Spinalkanalstenose der HWS liegt vor, wenn der Wirbelkanal, in dem das Rückenmark und die Nervenwurzeln verlaufen, eingeengt ist.
Diese Verengung kann durch:

  • eine Vergrößerung der Wirbelgelenke,
  • Bandscheibenvorwölbungen,
  • knöcherne Auswüchse,
  • eine Verformung oder fehlerhafte Verlagerung der Wirbelsäule

verursacht werden. Die Stenose kann zu einer Kompression der Nerven im Rückenmarkskanal führen und ruft so neurologische Symptome hervor.

Häufig treten Nackenschmerzen auf, die bis in die Schultern und Arme ausstrahlen können.

  • Auch Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schwäche in Armen oder Händen sind häufig.
  • Es kann außerdem zu Muskelverspannungen im Nackenbereich kommen.
  • Weitere mögliche Symptome sind
    • Schwindel,
    • Gleichgewichtsstörungen,
    • Kopfschmerzen oder Migräne sowie
    • Koordinationsstörungen.

Entzündung an der HWS

Eine Entzündung der Halswirbelsäule ist eine Schädigung oder Reizung des Gewebes im Halsbereich.

Sie äußert sich durch verschiedene Symptome wie

  • Schmerzen,
  • Steifheit und Bewegungseinschränkung im Nackenbereich sowie
  • Schwindel und Schwäche in den Armen.

Ursachen für eine Entzündung der HWS sind

  • Infektionen (bakteriell oder viral),
  • Verletzungen (z.B. Schleudertrauma oder Bandscheibenvorfall),
  • Überlastung und Verschleiß (schlechte Körperhaltung, wiederholte Bewegungen oder langes Sitzen) und
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis oder Lupus).

Tumor

Ein Tumor der Halswirbelsäule ist eine Neubildung von Gewebe im Bereich der Halswirbelsäule.

Sie werden grob in zwei Gruppen eingeteilt. Man unterscheidet zwischen

  • gutartigen und
  • bösartigen

Neubildungen (Krebs).

Diese Tumore können von den Knochen, den Weichteilen oder den Nerven der Halswirbelsäule ausgehen und verschiedene Symptome wie

  • Nackenschmerzen,
  • Taubheitsgefühl,
  • Schwäche,
  • Bewegungseinschränkungen sowie
  • Atem- und Schluckbeschwerden

verursachen.

Die Ursachen von Tumoren der Halswirbelsäule sind vielfältig. Dazu gehören u.a. genetische Faktoren, die Exposition gegenüber schädlichen Stoffen oder Strahlung.

Muss ich nüchtern sein?

Für eine MRT der HWS müssen Sie in der Regel nicht nüchtern sein. Bei Unsicherheiten erkundigen Sie sich in Ihrer Praxis.

Ablauf eines MRT der HWS

  1. Vor der Untersuchung müssen alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Uhren, Piercings, Brillen und Zahnprothesen entfernt werden, da sie das MRT-Bild stören können. Außerdem sollte der Patient bequeme, locker sitzende Kleidung tragen, die frei von Metallteilen ist. Unmittelbar vor den MRT-Geräten befinden sich in der Regel Umkleidekabinen, in denen überflüssige Kleidung abgelegt werden kann.
     
  2. Bei Untersuchungen mit Kontrastmittel kann es vorkommen, dass vor der Untersuchung ein venöser Zugang gelegt werden muss, über den dann während der Untersuchung das Kontrastmittel injiziert wird.

    Meist werden dem Patienten vor der Untersuchung Kopfhörer aufgesetzt, um die Geräusche zu dämpfen und mit dem Fachpersonal in Kontakt zu bleiben.

    Der Patient wird auf eine Untersuchungsliege gelegt und mit dem Kopf voraus in die Öffnung des MRT-Gerätes gefahren. Dies kann für Patienten mit Klaustrophobie sehr unangenehm sein. 

    Während der Untersuchung wird der Patient gebeten, etwa 20 Minuten ruhig zu liegen und sich nicht zu bewegen. Während dieser Zeit erzeugt das Gerät Magnetfelder, die Bilder der Halswirbelsäule und des umliegenden Gewebes erzeugen. Während der Untersuchung kann es zu lauten Klopfgeräuschen kommen.
     
  3. Nach der Untersuchung wird der Patient aus dem MRT-Gerät gefahren, kann von der Untersuchungsliege aufstehen und sich wieder umziehen. Die Bilder werden von einem Radiologen ausgewertet und meist direkt an den behandelnden Arzt geschickt.

Was ziehe ich an, was muss ich ausziehen (Kleidung)?

Für eine MRT-Untersuchung sollten Sie bequeme, weite Kleidung tragen, die sich leicht an- und ausziehen lässt.


Vermeiden Sie Kleidung mit Metallteilen wie

  • Reißverschlüssen,
  • Schnallen,
  • Knöpfen oder Druckknöpfen,

da Metall das MRT-Ergebnis beeinträchtigen oder die Bilder verzerren kann.

Es ist auch notwendig, Schmuck, Piercings oder andere metallhaltige Gegenstände wie Brillen, Uhren oder Hörgeräte vor der Untersuchung abzulegen, da diese sich bewegen und das MRT-Ergebnis beeinflussen können.

Wenn Sie spezielle medizinische Geräte wie einen Herzschrittmacher, eine Insulinpumpe oder ein Cochlea-Implantat tragen, informieren Sie bitte vor dem Untersuchungstermin den zuständigen Radiologen oder das Fachpersonal, da diese Geräte für die Untersuchung besonders überwacht werden müssen oder gegebenenfalls nicht zugelassen sind.

Empfohlen werden

  • T-Shirts,
  • Pullover und Sweatshirts ohne Metallstifte an den Bändern,
  • Jogginghosen ohne Reißverschlüsse.

Es besteht auch die Möglichkeit, Patientenkleidung auszuleihen.

Wann brauche ich Kontrastmittel?

Kontrastmittel werden bei der MRT eingesetzt, um bestimmte Strukturen und Bereiche des Körpers besser sichtbar zu machen. Kontrastmittel sind Flüssigkeiten, die in eine Vene gespritzt werden, um bestimmte Organe, Blutgefäße oder Gewebe hervorzuheben und besser sichtbar zu machen.

Ein Kontrastmittel kann bei einer MRT der HWS beispielsweise verwendet werden, um Veränderungen an der Wirbelsäule und im Halsbereich, wie z.B.

  • Entzündungen,
  • Infektionen,
  • Blutungen,
  • Tumore oder
  • Durchblutungsstörungen, besser zu erkennen.

Es kann auch helfen, die Blutgefäße im Halsbereich oder an der Wirbelsäule zu untersuchen und die Ursache von Schmerzen oder anderen Symptomen festzustellen.

Allgemeine Informationen zum Kontrastmittel bei einer MRT Untersuchung finden Sie in unserem Artikel Kontrastmittel bei einer MRT Untersuchung.

Ob bei Ihnen eine Kontrastmittelgabe notwendig ist, entscheidet ein erfahrener Radiologe oder Arzt.
Durch unser hochwertiges 3 Tesla MRT können wir sehr häufig auf Kontrastmittel bei einer MRT der HWS verzichten.

Muss ich da mit dem Kopf rein, wie weit muss ich in die Röhre?

Bei der MRT der Halswirbelsäule wird der Patient auf dem Rücken liegend mit dem Kopf zuerst in die MRT-Röhre gefahren, bis etwa die Schultern verschwunden sind.

Wie weit man genau in das Gerät hineingehen muss, hängt vom Hersteller und Typ des Gerätes ab.

Es gibt auch sogenannte offene Kernspintomographen, die vor allem für Patienten mit Platzangst geeignet sind, allerdings meist nicht weniger gute Bild-Ergebnisse liefern.

Muss die HWS fixiert werden?

Während der MRT-Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege und sein Kopf wird durch spezielle Kopfstützen positioniert, um eine stabile und genaue Bildgebung zu ermöglichen.

Diese Kopfstützen sind gut gepolstert und verhindern eine Bewegung des Kopfes, damit keine Artefakte entstehen und der Computer das Bild genau zusammensetzen kann.

Jede Bewegung während der Untersuchung wirkt sich negativ auf die Bildschärfe aus.

Dauer der Untersuchung

Eine MRT-Untersuchung der HWS dauert in der Regel etwa 15 bis 20 Minuten.

Die genaue Dauer hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.

  • der Schwierigkeit der Aufnahmen oder
  • dem Zustand des Patienten.

Im Einzelfall kann es daher auch etwas länger oder kürzer dauern.

  • Außerdem kann es vorkommen, dass besondere Aufnahmen (sog. spezielle Sequenzen) angefertigt oder
  • vorher Kontrastmittel appliziert werden müssen.

Auch dies führt zu einem erhöhten Zeitaufwand.

Wie schnell bekomme ich das Ergebnis?

Die Befundung erfolgt in der Regel am selben Tag.

Der Radiologe bespricht nach der Untersuchung das Ergebnis mit Ihnen und der Befund wird direkt an Ihren behandelnden Arzt weitergeleitet.

Sollte dies nicht der Fall sein, wenden Sie sich bitte an das Personal der radiologischen Praxis. 

In der Regel erhalten Sie auch eine CD oder einen Online-Zugang zu Ihren Aufnahmen, so dass Sie diese auch anderen behandelnden Ärzten zur Verfügung stellen können.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Eine MRT-Untersuchung gilt im Allgemeinen als ungefährlich, da keine potentiell schädliche ionisierende Strahlung (Röntgenstrahlung) verwendet wird.

Dennoch können in sehr seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten.
Manche Patienten leiden unter Platzangst, es kann zu Unwohlsein oder sogar Panikattacken kommen. In solchen Fällen kann dem Patienten ein Beruhigungsmittel verabreicht werden, um die Beschwerden zu lindern.

Allergische Reaktionen wie Atemnot oder Hautausschlag können auftreten, wenn bei der Untersuchung ein Kontrastmittel verwendet wird. In seltenen Fällen kann auch ein anaphylaktischer Schock auftreten.

Das radiologische Fachpersonal ist für diese besonderen Fälle geschult und handelt unmittelbar.

Was sind die alternativen Untersuchungsmethoden

Es gibt verschiedene alternative Untersuchungsmethoden zur MRT der Halswirbelsäule:

  • Röntgen
  • CT (= Computertomographie)
  • Myelographie

Röntgen

Mit für den Körper potentiell schädlichen Röntgenstrahlen (= ionisierende Strahlung) werden Bilder von den Knochen der Wirbelsäule gemacht.

Diese Methode ist

  • relativ schnell,
  • einfach durchzuführen und
  • kostengünstig.

Der Nachteil ist jedoch, dass Röntgenstrahlen

  • nur die Knochen abbilden und nicht ausreichend die Weichteile wie Bandscheiben oder Nerven.
  • Außerdem handelt es sich nicht um ein Schnittbildverfahren, so dass viele Informationen und die räumliche Anordnung nicht ausreichend dargestellt werden.

CT (= Computertomographie)

Eine CT-Untersuchung arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Röntgenaufnahme, allerdings werden mehrere Bilder aus verschiedenen Winkeln aufgenommen, um ein dreidimensionales Bild und Schnittbilder der Wirbelsäule zu erhalten.

CT-Scans können Knochen, Weichteile und Nerven darstellen und sind schneller als MRT-Scans.

Nachteile sind jedoch

  • die Strahlenbelastung und
  • die geringere Weichteildarstellung als bei der MRT.

Myelographie

Bei dieser Untersuchungsmethode wird ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal injiziert, um Nerven, Rückenmarkshäute und Bandscheiben sichtbar zu machen.

Myelographien werden in der Regel in Kombination mit Röntgen- und/oder CT-Untersuchungen durchgeführt. Der Nachteil ist, dass diese Methode invasiver ist und ein höheres Komplikationsrisiko birgt.